Wien von oben betrachten, das ist aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln möglich. So, dass man die Blumenkübel auf diversen Dachterrassen betrachten kann oder so, dass man die Skyline Wiens aus der Ferne sieht, mit Glück im Hintergrund den Verlauf der Donau. Beim ersten Besuch liegt der Fokus ja meist auf den top Ten im ersten Bezirk, so war es bei mir zumindest. Da liegt eine Besteigung des Stephansdoms nahe. Der höchste seiner vier Türme ist der Südturm mit 136 Metern. Über 343 Stufen gelangt man in die Türmerstube, von der aus man einen gigantischen Ausblick über Wien haben soll. Insgesamt 13 Glocken hängen hier. Die Bekannteste davon, die Pummerin, befindet sich allerdings im 68 Meter hohen Nordturm. Der Südturm war bei meinem ersten Besuch nicht zugänglich.
Die Entscheidung fällt beim "Steffl" also auf den Nordturm.
Durch einen Aufzug gelange ich nach oben. Da ich wochentags und außerhalb der Ferienzeit hier oben stehe, genieße ich die herrliche Aussicht über die Innenstadt und über architektonische Details vom "Steffl" ganz ohne großes Gedränge.
Ein weiterer bekannter Aussichtpunkt ist das Haus des Meeres im sechsten Gemeindebezirk Mariahilf. Der ehemalige Flagturm ist heute einer von drei Wiener Zoos und beherbergt, wie der Name schon sagt, Meerestiere. Ganz oben befindet sich ein Restaurant. Hier kann man frühstücken, Mittag essen, Cocktails trinken und derweil die Aussicht genießen. Auf einer Terrasse kann man rund um das Restaurant flanieren und blickt frei in alle vier Himmelsrichtungen. Das Haus des Meeres ist seit Pandemieende wieder sehr beliebt und es lohnt sich, für das Restaurant zu reservieren. Gerade an Wochenenden und Feiertagen lässt es sich hier sehr gut und reichhaltig frühstücken/brunchen. Ich war dort bei schlechtem und bei gutem Wetter, die Aussicht ist jedes Mal überwältigend. Bei gutem Wetter kann man am westlichen Stadtrand in der Ferne einen weißen Strich am Rande des Wienerwalds erkennen. Das ist die Jubiläumswarte.
Ich will auf die Jubiläumswarte im 16. Gemeindebezirk Ottakring.
Auf der Aussichtsterrasse der Jubiläumswarte in 31 Metern Höhe über Grund (480 m ü. A., das bedeutet 480 Meter über der Adria) hat man einen guten Rundumblick nach Westen über den angrenzenden Wienerwald und nach Osten über das Wiener Stadtgebiet. Die Stiege auf die Aussichtsterrasse ist 90 cm breit und verfügt über 183 Stufen.
Der Plan wird bei meinem nächsten Wienbesuch umgesetzt, man sollte sich, wenn man das Ziel von der Innenstadt aus ansteuert, auch mindestens einen halben Tag Zeit nehmen. Ich nehme die Öffis. Die letzten Kilometer bis zur Jubiläumswarte fahre ich mal wieder Bus, vorbei an der Brauerei Ottakring. 500 Meter geht es zum Schluss durch ein Waldstückchen zu Fuß, die Warte sieht aus der Ferne noch harmlos aus und wird beim Näherkommen immer riesiger. Die Stiege/Treppe windet sich spiralförmig außen um einen Betonkern. Das Geländer besteht aus Stäben. Mir wird jetzt doch etwas mulmig. Also los geht es nach oben. An mir vorbei springt eine vielleicht fünfjährige Frohnatur nach unten, der Papa hinterher. Der Blick ist, je weiter man nach oben kommt, atemberaubend. Ich schaffe es bei meinem ersten Jubiläumswarten-Aufstieg bis in eine Höhe von etwa 28 Metern. Der Blick überwältigt mich jetzt wirklich. Wetter, genial. Aussicht nach Wien, perfekt. Aussicht Richtung Wienerwald offenbart sanfte Hügel und grün, grün, soweit das Auge reicht.
Virtual Reality soll helfen.
Drei Meter noch, dann wäre ich ganz oben. Aber mein innerer Schweinehund lässt mich im Stich. Ich trete den Rückzug an. Es gibt übrigens die Möglichkeit, mit einer VR-Brille sich mit Höhen vertraut zu machen, so berichtet das Wiener Magazin DERSTSANDARD. Vielleicht teste ich das mal.